Stochastik in der Schule - Online-Archiv
 

Band 19 Heft 3: Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser!

Wieder ist ein Heft fertig. Das letzte mit dem alten Layout, bevor wir das Format der Zeitschrift auf A4 umstellen. Das letzte in diesem Millennium. Passend zum historischen Datum auch die Auseinandersetzung mit der Geschichte, in diesem Fall mit der Geschichte der Stochastik, wie dies im Artikel von Wirths erfolgt. Lernen aus der Geschichte, ohne all ihre Irrwege und Umwege selbst durchgehen zu müssen, kann zu einem vertieften Begriffsverständnis führen. Kann, insbesondere bei so ambivalenten Begriffen wie Wahrscheinlichkeit und Risiko, überhaupt erst die Fülle der Begriffe entfalten helfen. In diesem Sinne möchte ich Ihnen den Artikel besonders anempfehlen. Ich selbst habe mich ja ausführlich mit der Begriffsgeschichte von Wahrscheinlichkeit eingehend befasst. Dieses Begriffs-Studium rechtfertigt auch einen Artikel in dieser Überlänge. Novität am Rande: Die vom Autor angebotenen und wichtigen historischen Ergänzungen sind am Internet abrufbar, und zwar unter

http://www.uni-klu.ac.at/stochastik.schule

Bedenken Sie dabei, dass wir erst im Aufbau einer ansprechenden Homepage sind, wir müssen dies alle erst lernen; wollen dies aber auch und wollen Ihnen damit in Zukunft noch mehr Informationen bieten.

Erfreulich ist auch, dass wir in der Zwischenzeit eine ganze Reihe von interessanten Beiträgen von AutorInnen aus unserem Sprach- und Kulturraum haben, so dass wir im Moment gar nicht genügend Platz finden, alle schnell zu veröffentlichen. Aus dem reichen Angebot wählte ich diesmal noch einen Werkstattbericht von Diepgen, der über die Sorgen eines Lehrbuchautors berichtet, der die Begriffe stimmig in eine Lehrbuch-Sequenz umsetzen will, damit die Lernenden nicht an eventuellen Lücken in der Begriffsbildung scheitern.

Aufgaben im Abitur sind für LehrerInnen immer ein wichtiger Prüfstein für den Unterricht - es können gar nicht genug Erfahrungen darüber ausgetauscht werden. Die Absichten des Unterrichts, aber auch die Sinnhaftigkeit der dabei erlernten Begriffe wird aus Abituraufgaben, aus ganz anderer als der historischen Perspektive von oben sichtbar - der Aufsatz von Ringel geht in diese Richtung.

Es schließen einige Informationen an. Ich selbst berichte über einen Wettbewerb "Statistische Posters", der unter dem Motto steht, einfache Werkzeuge selbst anzuwenden und damit Statistik erlebend zu lernen. Ein echter Schönwald-Leserbrief mahnt uns, den Schulalltag nicht zu vergessen. Die bibliographische Rundschau von König rundet das Heft wie immer ab.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und uns wünsche ich Rückmeldungen - unsere Zeitschrift kann nur so gut sein, wie gut eben diese Rückmeldungen sind. Fühlen Sie sich in diesem Sinn aufgerufen, zur Verbesserung der Zeitschrift aus Ihrer Sicht beizutragen. Wir danken es Ihnen jetzt schon aufrichtig.

Ihr Manfred Borovcnik

Klagenfurt, im Oktober 1999