Stochastik in der Schule - Online-Archiv
 

Band 17 Heft 1: Gerhard König: Bibliographische Rundschau

Diese Auswahlbibliographie enthält Hinweise auf Bücher, Zeitschriftenaufsätze und Sammelwerke zu den Themen Kombinatorik, Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik, die 1996 veröffentlicht wurden, aber noch nicht in den letzten Stochastik-Heften erwähnt wurden. Wie üblich sind die Literaturhinweise alphabetisch nach Autoren geordnet und enthalten eine kurze Inhaltsbeschreibung.
Andraschko, H.: Wie lang ist eine Zufallsstrecke? MNU, Der Mathematische und Naturwissenschaftliche Unterricht 49 (1996)7, 409-418
In einer kreativen Phase wird durch Hinterfragen der Aufgabenstellung, nämlich die mittlere Länge einer Strecke zu bestimmen, deren Endpunkte auf Zufallpunkte in ein-, zwei oder dreidimensionalen Punktmengen liegen, das Problem präzisiert. Danach wird man in einer heuristischen Phase auf verschiedene Weise, z. B. auch durch Simulation am Computer, zu Vermutungen gelangen. Die Ergebnisse verlangen dann eine exakte Begründung mit Methoden der Analysis, Algebra und Geometrie. Dabei stehen Computerprogramme wie Vivitab und Derive zur Verfügung.
Benz, U.; Deissenrieder, F.: Mathematik 13, Algebra und Stochastik Darmstadt: Winklers Verlag, 1996
Der Lehrstoff der Jahrgangsstufe 13 an Beruflichen Gymnasien wird so schülerorientiert wie möglich dargestellt.
Eckstein, Peter. Angewandte Statistik mit SPSS Wiesbaden: Gabler, 1997
Praktische Einführung für Wirtschaftswissenschaftler.
Feuerpfeil, Jürgen; Heigl, Franz: Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik N, Grundkurs München: bsv, 1996/1997
Neubearbeitung des bekannten Schulbuchwerkes aus dem Bayrischen Schulbuchverlag
Feuerpfeil, Jürgen; Heigl, Franz: Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik N, Leistungskurs München: bsv, 1996/1997
Neubearbeitung des Schulbuchwerkes für den Leistungskurs.
Greiner, Michael: Stochastik für Studienanfänger der Informatik München: Hanser, 1996
Aus der Sicht des Informatikers notwendige Kenntnisse der Stochastik.
Gutzer, Hannes: Felix Krull, ein Simulant ohne Computer-Vorschläge für begründete Simulationen mit dem Computer LOG IN 16 (1996)1, 55-59
Einfach gehaltene Beispiele, die Anregungen für kleine Facharbeiten oder Projekte vermitteln wollen. Darunter ist das Beispiel "Warteschlange", das Schüleraufträge zur Untersuchung der Wartezeiten und deren Auswirkung an den örtlichen Post- und Fahrkartenschaltern bietet.
Hirsig, Rene: Statistische Methoden in den Sozialwissenschaften: eine Einführung im Hinblick auf computergestützte Datenanalysen mit SPSS für Windows Zürich: Seismo-Verlag, 1996
Ikeda, Nobuyuki (Hrsg.): Ito's stochastic calculus and probability theory Ito, Kiyosi: Festschrift. Berlin: Springer, 1996
Puscher, Regina: Freie Übungsphasen in einem Stochastikkurs mathematik lehren, Heft 79 (1996), 60-65
Mit anwendungsorientierten Aufgaben will die Autorin die Übungsphasen in einem Kurs "Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik" der Klasse 12 anders gestalten.
Schmitz, Norbert: Vorlesungen über Wahrscheinlichkeitstheorie Stuttgart: Teubner, 1996
Einführung in die Wahrscheinlichkeitstheorie zur Vorlesungsbegleitung. Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung, gekoppelte Experimente, stochastische Unabhängigkeit, starke Gesetze der großen Zahlen, Summenverteilungen, zentraler Grenzwertsatz, weitere Konvergenzsätze für unabhängige Zufallsgrößen. Ferner: allgemeine stochastische Prozesse, Poisson- und Wiener-Prozess, analytische Eigenschaften von stochastischen Prozessen, Martingale.
Schneebeli, H.R.: Kleinste Quadrate - Thema und Variationen Praxis der Mathematik 38 (1996) 4, 155-159
Es wird gezeigt, daß sich einige der bekannten Schätzverfahren der Beschreibenden Statistik durch Extremalprinzipien begründen lassen. Das Thema wird so aufgebaut, daß die Untersuchung von Extremalaufgaben im Vordergrund steht. Zur Lösung werden Methoden der Analysis, Diskreten Optimierung, Linearen Optimierung und Geometrie herangezogen.
Schneider, Roland: Vom Umgang mit Zahlen und Daten: eine praxisnahe Einführung in die Statistik und Ernährungsepidemiologie Frankfurt am Main : Umschau-Zeitschr.-Verlag Breidenstein, 1997. 320 S., ISBN 3-930007-06-1
Strothotte, D.: Unterrichtliche Behandlung des Gesetzes der großen Zahlen Praxis der Mathematik 38 (1996) 6, 254-254
Der Autor zeigt, daß sich dieses Gesetz im problemorientierten Unterricht ergibt, wenn man es nach der Laplaceschen Annäherung für Bernoulli-Experimente, die überwiegend durch Plausibilitätsargumente gewonnen wird, in den Unterrichtsgang einordnet. Ein Weg dorthin wird dargestellt.
Theus, Martin: Theorie und Anwendung interaktiver statistischer Graphik Augsburger mathematisch-naturwissenschaftliche Schriften Bd 14. Augsburg: Wißner, 1996
Ziel dieser Dissertation ist es, eine Theorie der Interaktiven Statistischen Graphik zu entwickeln und an Hand von Anwendungsbeispielen zu erläutern. Aufbauend auf vier Grundkonzepte (Highlighting, Linking, Abfragen, Warnungen) wird eine Struktur entworfen, die einen Überblick gewährt.
Tysiak, W.: Graphentheoretische Heuristiken zum Travelling Salesman Problem MNU, Der Mathematische und Naturwissenschaftliche Unterricht 49 (1996)7, 400-406
Graphentheoretische Verfahren bei der Behandlung des Travelling Salesman Problem werden heute vielfach bei der praktischen Lösung von betriebswirtschaftlichen und technischen Fragestellungen eingesetzt und stellen gleichzeitig auch ein aktuelles Forschungsgebiet des mathematischen Operations Research dar. Der Schüler lernt hier somit ein Anwendungsgebiet der Mathematik kennen, welches aktuellen, praktischen wie theoretischen Bezug besitzt. Andererseits ist der Schwierigkeitsgrad der Inhalte dieser Verfahren nicht sehr hoch und kann den Schülern durchaus theoretisch vermittelt und anschließend auch in Computerprogramme umgesetzt werden.
Der Schüler erkennt, dass das Nearest-Neighbour-Verfahren zwar sehr einfach ist, aber auch relativ schlechte Ergebnisse erzielt. Die Einfüge-Algorithmen stellen nur geringfügig mehr Aufwand dar, zeigen aber wesentlich bessere Resultate. Aus komplizierteren Verfahren, wie Minimal-Spanning-Tree-Algorithmus und Christofides-Algorithmus, können wir zwar ein zusätzliches theoretisches Ergebnis, nämlich den maximalen Fehler, ableiten, für praktische Zwecke erscheint dieser Aufwand aber nicht gerechtfertigt.
Warmuth, Elke: Ein" stochastischer " Zugang zur Exponentialfunktion Mathematik in der Schule 34 (1996)11, 584-595
Ein einfaches Modell für den Kernzerfall führt auf eine charakteristische Funktionalgleichung für die Exponentialfunktion. Analysis und Stochastik vernetzen sich und erweisen sich als nützlich, ein physikalisches Phänomen zu untersuchen. In spielerisch-experimentellen Phasen können Schüler eigene Entdeckungen machen.
Wirths, Helmut: Prüf- und Schätzverfahren Mathematik in der Schule 34 (1996)11, 623-632
In dem Beitrag werden Anwendungsprobleme vorgestellt, die auf einen verständigen Umgang mit den Begriffen Erwartungswert und Standardabweichung im Modell der Binomialverteilung beruhen. An einfachen Aufgaben wird gezeigt, wie man stochastisches Denken entfalten und die Notwendigkeit zur Theoriebildung motivieren kann.
Wurz, Lothar: Lotto-Gewinnen mit einer richtigen Zahl? Mathematische Unterrichtspraxis, IV.Quartal 1996, 33-38
Der Beitrag zeigt, wie auch ohne eine ausführliche Behandlung der Wahrscheinlichkeitsrechnung brauchbare Erkenntnisse zur Beurteilung von Werbeversprechungen im Zusammenhang mit dem Lotto gewonnen werden können. Vorgesehen für Klassen 8 oder 9 (ab Hauptschule).

Ergänzung:
Wer Zugang zum WWW-Server hat und gleichzeitig an einer Zusammenstellung englischsprachiger Literatur zur Stochastik Interesse hat, der sei verwiesen auf:
Sahai, H.; Khurshid, A; Misra, S.Ch.: A second bibliography on the teaching of probability and statistics Journal of Statistics Education 4 (1996) 3
http://www.amstat.org/publications/jse/v4n3/sahai.html
Die Literatur zwischen 1987 und 1996 wird unter folgenden Stichpunkten aufgeführt: Annual series, proceedings, journals, books.